Aus der Chronik - MARIENPFARRE

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Aus der Chronik

Redemptoristen
Aus der Geschichte: Pater Wilhelm Janauschek in Hernals

Am 26. April 1907 wurde P. Janauschek zum Rektor des Kollegiums Hernals ernannt; nach seiner Amtszeit als Provinzial von 1901 bis 1907. Am 31. Mai traf er in seiner neuen Wirkungsstätte ein. In einer       liebevollen Ansprache empfahl er das Kolleg dem besonderen Schutz Mariens und dem damals noch  seligen Pater Klemens Maria Hofbauer. Am folgenden Tag feierte er die hl. Messe für das geistliche Wohl der ihm anvertrauten Gemeinde. Die Marienkirche war noch keine Pfarrkirche, aber eine stark besuchte Klosterkirche mit vielen Aktivitäten. Als Rektor in Hernals musste sich P. Janauschek als Präses des Jünglings- und Jungfrauenvereins verstärkt der Vereinsseelsorge widmen. Über diese Arbeit schrieb er in der damals üblichen Form: „Der liebe Gott verlangt von mir ernste Arbeit in den Vereinen, nicht den Erfolg. – Schwierigkeiten, Enttäuschungen dürfen mich nicht abschrecken; wenn ich nur arbeite, ist der liebe Gott mit mir zufrieden“. Pater Janauschek führte als Rektor die besonders festlichen Feiern des Herz-Jesu-Festes und des Herz-Jesu-Monats Juni ein. Viele neue Formen des Apostolates wurden ebenfalls eingeführt. So schreibt der Chronist des Kollegs 1908: „Das alles ist eine Folge der intensiveren und expansiveren Tätigkeit unter dem neuen Regiment“. Schon 1909 wurde P. Janauschek als neuer Rektor von Maria am Gestade berufen. Er blieb aber den vielen     Hernalsern, besonders den Vereinen, ein Leben lang sehr verbunden. Am 30. Juni 1926 verstarb P. Janauschek nach einem schweren Krebsleiden im Hartmannspital. Schon wenige Jahre später begann ein Seligsprechungsprozess. Am 15. April 1934 wurden seine sterblichen Überreste vom  Zentralfriedhof nach Maria am Gestade überführt. 50.000 Menschen wohnten diesem großen Zug durch die Stadt bei. Vor fünf Jahren wurde der Seligsprechungsprozess des Dieners Gottes in Rom positiv abgeschlossen. Mehr als 11.000 Gebetserhörungen sind bereits eingetroffen. Die vielen Heilungswunder bedürfen aber noch einer Prüfung. Dann steht einer Seligsprechung des echten Wieners mit mährischen Wurzeln nichts mehr im Weg. Gedenktag: 30. Juni.


MARIENPFARRE – KIRCHE VON WIEN - WELTKIRCHE

Die Kirche kennt drei Grundvollzüge, welche wir aus der Heiligen Schrift und der Tradition heraus lesen:
Das Zeugnis (martyrios): Die Verkündigung, Mission und die Verbreitung des Evangeliums.
Die Liturgie (leitourgia): Der Gottesdienst, die Feier der Eucharistie, das   Gebet.
Die Diakonie (diakonia): Der Dienst an den Menschen, die Hilfe in Not – weltweit und in der Umgebung,... Das 2. Vatikanische Konzil hat noch die „Gemeinschaft“ (communio) als vierten Grundvollzug in Erinnerung gerufen.
Auch der „Entwicklungsraum Hernals“ und unsere Marienpfarre müssen sich diesen Aufträgen immer wieder neu stellen.
Wie wichtig und wertvoll ist uns die Eucharistie, der Mittelpunkt des Lebens als Kirche („Tut dies zu meinem Gedächtnis!“)? Wie gestalten wir persönlich und als Gemeinschaft den „Dienst der Liebe“ (Fürsorge, Solidarität, Hilfe in Not,…)? Wie weit stehen wir ein für unseren Glauben, für unser Christsein – in unserer so bunten Gesellschaft –, auch als Minderheit (als „Sauerteig“)? Was heißt für uns persönlich und als Gemeinde „Mission“ in Wien und Hernals?
Vieles von dem ist für uns nichts Neues, geschieht Woche für Woche.    Trotzdem: Am Beginn einer neuen Pfarrgemeinderatsperiode sollen diese      Überlegungen in Erinnerung gerufen werden.

Im Übrigen: Kennen Sie noch die fünf „Kirchen - GEBOTE“?
# Die Teilnahme an der Heiligen Messe an den Sonntagen (und gebotenen Feiertagen).
# Beichte / Buße: Wenigstens einmal jährlich.
# Empfang der Heiligen Kommunion: Wenigstens zur österlichen Zeit.
# Einhaltung der gebotenen Fasttage.
# Unterstützung der Kirche für ihre materiellen Erfordernisse
(Vgl. Katechismus der kath. Kirche, 1997).
Wir müssen diese „Kirchen- Gebote“ natürlich neu „buchstabieren“ (ganz persönlich und als Gemeinschaft) und mit den oben genannten Grundvollzügen der Kirche in Verbindung setzen. Was will uns Christus heute in    seinem Heiligen Geist sagen, wo sollen wir heute und hier unseren      Schwerpunkt setzen, was gilt zu fördern, was wird eher „auslaufen“?
Danke für das Mitgestalten! Danke für die Verbundenheit, das Zeugnis, das Gebet und alles Engagement!
Ihr Pater Lorenz Voith

Aus der Klosterchronik

Bitte um Spende!
1898 wurde ein buntes Andachtsbild (rechts im Bild) mit einem Gebet und gleichzeitigem Aufruf zu Spenden gedruckt. Ein Auszug aus dem Text: „Tausende von Seelen fanden durch die neue Kirche Heil, Trost und Segen und finden es noch immer. Die Kirche sollte auch als Denkmal gelten für den Apostel Wiens, den sel. P. Klemens M. Hofbauer. Christliche Seele! Hat dir Gott es möglich gemacht, o ich bitte Dich, spende eine milde Gabe für das Gotteshaus, das noch immer eine große Bauschuld drückt, wenn nicht, so bete wenigstens für das heilige Werk! - O Maria, Mutter von der Immerwährenden Hilfe, bitte für uns!“

Kirchenblatt – Pfarrblatt,…
Seit 1928 erschien monatlich der „Hernalser Lieb-Frauen-Bote“, welche die Redemptoristen in Hernals für die Kirchenbesucher herausgaben und druckten (Bild links: Ausgabe Juli-1936). Diese Informationsschrift wurde für die Kirchenbesucher bereitgestellt, ähnlich unserem heutigen „Grüss Gott am Sonntag“. In der Nazi-Zeit durfte nur mehr einmal jährlich ein sog. „Pfarrbuch“ gedruckt werden (50 Seiten). Ab den 50-er Jahren erhielt das Informationsblatt dann den Namen „Liebfrauen-Pfarrblatt“ und wurde nunmehr von der Marienpfarre verantwortet (vier A5- Seiten/sw.) und an alle Haushalte der Gemeinde verteilt. Ab 1968 wurde daraus das „Pfarrblatt – Marienpfarre XVII“.


 
Aus der Chronik des Klosters:
 
In unregelmäßigen Abständen werden hier interessante Auszüge aus der Klosterchronik erscheinen.

Vor 100 Jahren (1917):
Zum Kloster gehörten Anfang 1917 insgesamt neun Patres und vier Brüder (Rektor: P. Johannes Polifka). Gleich fünf Patres waren in den umliegenden Schulen als Katecheten eingesetzt. Daneben wurden mehrere Vereinigungen und Vereine, die im Kloster Heimat hatten, betreut. Auswärts wurden Kurse, Exerzitien und Vorträge gehalten; auch           Mess-Aushilfen (u.a. regelmäßig in Dornbach) gehörten zum Aufgabenfeld der Redemptoristen.

Am 27. Jänner wurden alle Kirchenglocken (bis auf eine) abmontiert und in den Klostergarten gelegt. Am 16. Februar holten dann Militärtransporte unsere Glocken ab und führten diese ins Arsenal – für Kriegszwecke. Der Chronist bedauert nunmehr den „Entfall des schönen Glockengeläutes der Marienkirche“.

Im Februar wurde das „St. Klemens Hofbauer-Komitee“ in Wien als   staatlicher Verein angemeldet. Die erste Generalversammlung fand dann am 22. April im Klemens Maria Hofbauer-Saal (Kulmgasse) unter dem    Ehrenschutz vom Erzbischof Kardinal Friedrich Piffl statt. Ein erstes Ziel des Vereines war die Errichtung einer St. Klemens Maria Hofbauer-Kirche in Wien (zu Ehren der gefallenen Helfer).  

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