P. Lorenz Predigt - MARIENPFARRE

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P. Lorenz Predigt

Redemptoristen
Interview:
EINFACH REDEN!
Vertraulich, anonym, kostenlos, ohne Anmeldung, offen für alle. Seit 2008 gibt es in der Wiener Innenstadt die „Gesprächsinsel“.
Neue Herausforderungen in der Zeit der „Corona-Krise“

Von Christoph Wellner (CW) Chefredakteur Radio Klassik und Magazin KLASSIK Radio Stephansdom
Auch wenn im Namen „Gesprächsinsel“ das Wort „sprechen“ steckt, ist das Angebot der sogenannten Gesprächspastoral nur möglich, wenn viele Menschen bereit sind zuzuhören. In einem oft abgewandelten Zitat, das auch Papst Franziskus verwendet, heißt es frei formuliert: „dass alles viel einfacher wäre, wenn man nur zuhören würde.“ Diese Binsenweisheit tatsächlich zu leben, ist oftmals viel schwieriger, als es sich anhört. Der gebürtige Kärntner Redemptorist P. Lorenz Voith ist als Projektleiter der Gesprächsinsel und seit vielen Jahren im Bereich Gesprächspastoral, sowie in der Beratung und Ausbildung (u.a. im Priesterseminar) tätig. Analog zur Wiener Gesprächsinsel entsteht unter seiner Begleitung in Eisenstadt eine „Dominsel“.

CW: Was ist die Gesprächsinsel? Wie ist sie entstanden?
P. Lorenz Voith: Nach meiner Zeit in Innsbruck wurde ich als Provinzial meines Ordens nach Wien gerufen und habe hier ein Konzept vorgefunden, das etliche Jahre in der sprichwörtlichen Schublade gelegen ist: die offene Tür am Stephansplatz. Nach meinen Erfahrungen aus Innsbruck hat sich ein Kreis aus Ordensleuten und Laien gefunden, der zwei Jahre an der Entwicklung gearbeitet hat. 2008 konnte erstmals die Tür zur Gesprächsinsel in den Räumlichkeiten des Wiener Schottenstifts geöffnet werden.

CW: Wie laufen diese Gespräche ab? Wer kommt in die Gesprächsinsel?
P. Lorenz Voith: Ungezwungen, ohne vorherige Anmeldung kommen die Menschen zu uns – und wir hören ihnen zu. Ich sehe es als „wohlwollendes Dasein“ – es gibt keine vorgegebenen Themen. Die Palette deckt pastorale Fragen, Glaubensfragen ebenso wie Beziehungsfragen oder soziale Probleme ab. Auch psychische Problemen kommen vor – hier bemerken wir nicht nur durch Corona einen starken Anstieg! Es gibt zahlreiche Fälle, die als „austherapiert“ gelten, die aber weiterhin gesprächsbedürftig sind. Diese Menschen werden teilweise explizit zu uns geschickt! Wir bieten hier entlastende Gespräche und kompetentes Zuhören. Ich sehe dies als Dienst, als christliche Aufgabe und letzten Endes als Werk der Barmherzigkeit.

CW: Wie verorten Sie die Gesprächsinsel im Verhältnis zur Telefonseelsorge?
P. Lorenz Voith: Ich sehe uns als wichtige Ergänzung. Die Telefonseelsorge ist wie eine große, ältere Schwester. Wir arbeiten gut zusammen. Aber in der Gesprächsinsel ist der persönliche Kontakt – face to face – enorm wichtig! Dadurch sind wir oftmals näher am Menschen.

CW: Können Gespräche in der Gesprächsinsel zu Beichtgesprächen werden?
P. Lorenz Voith: In der Wiener Innenstadt gibt es einige Beichtkirchen. Auf diesem Gebiet müssen wir nichts zusätzlich anbieten. Aber viele Gespräche bei uns, in denen es um Schuld und ihre Aufarbeitung geht, sind ähnlich der frühchristlichen Laienbeichten des ersten Jahrtausends.

CW: Sie haben gerade das Stichwort Corona erwähnt. Hat sich durch dieses Virus etwas in Ihrer Arbeit geändert?
P. Lorenz Voith: Es hat sich ein erheblicher Gesprächsbedarf aufgestaut. Wir müssen neue Antworten darauf finden. Viele Menschen sind oder fühlen sich ausgegrenzt. Wir müssen verstärkt auf diese Menschen achten und unser Angebot erweitern.

GESPRÄCHSINSEL. Freyung 6a, 1010 Wien, www.gespraechsinsel.at

Das Interview erschien im MAGAZIN KLASSIK Nr. 18 (2020) und in der Ausgabe 3-2020 der KLEMENSBLÄTTER
Wort des Pfarrers
 
 
Silvesteransprache von Pater Lorenz Voith am 31.12. in der Marienkirche in Hernals

Liebe Schwestern und Brüder,
 
in der Lesung heute hörten wir einen Auszug aus dem Buch Kohelet. Es ist das philosophische Buch des Alten Testamentes. Der Teil über die Zeit passt sehr gut über unser Nachsinnen über die Zeit.  Auch beim Übergang eines Jahres.
 
Alles hat seine Zeit.
 
Ja, alles hat seine Zeit! Letztlich ist Gott selbst der Geber dieser uns geschenkten Zeit.
 
Eine kurze Rückschau auf das Jahr 2016:
Wir haben begonnen mit der Herausforderung der Flüchtlingshilfe. Und wir haben diese Hilfe auch weiter geführt. Danke an alle, die hier gespendet haben. Für diese Hilfe vor Ort.
 
Danke an alle, die persönlich bis heute engagieren, als Paten, als HelferInnen. Es geht um Menschen. Nicht um Nummern. Die Gemeinde selbst ist durch das aktive Mittun gewachsen,… gewandelt!
 
Danke!
 
Wir haben im März das Klemensfest gleich an drei Tagen gefeiert. Ein Triduum – hier am Clemens Hofbauer-Platz. Im Juni wurde das Jubiläumsjahr Mutter von der Immerwährenden Hilfe mit Bischof Volodymyr abgeschlossen.  Das Kirchenjahr hatte seine Höhepunkte. Seine schönen Seiten. Danke an allen, die sich eingebracht haben. Auch und besonders in der Liturgie. Die  Ministranten, die Lektoren, Kommunionhelfer, die Kantorinnen und Kantoren,
 
die Blumenschmuck-Damen, die Organisten, der Kirchenchor, die Musikgruppen,… Kinder-Wortgottesdienst-Verantwortlichen,…Natürlich auch die ha. Mitarbeiter: Mesner, Sekretärin, Hausmeister, Reinigung, usw.
 
Ich danke den Mitbrüdern für ihren Einsatz, für ihren Dienst hier im Hernalser Mariendom.
 
Besonders auch den beiden Diakonen. Br. Josef und Rudi. Auch die MitarbeiterInnen in der Sakramentenvorbereitung.
 
Zwei Neuerungen:
 
Seit einem Jahr: Die Laudes mit der Klostergemeinschaft Mo-Sa: 7:30: Danke den festen Kern, der hier mit betet. Das ist die Erfüllung des 2. Vaticanums: Die Tagzeitenliturgie. Die Wort-Gottes-Feiern am Dienstagabend: Danke an die Leiter/Innen und an die Teilnehmer,… Danke auch an unsere kleine aber treue Gruppe der betenden Gemeinde: Rosenkranz, Andachten, usw. Das Gebet hält uns zusammen.
 
Danke auch an die anderen Runden, Gruppen, Initiativen, Caritas, Flohmarkt, Basare,… usw.
 
Auch an die MitarbeiterInnen der Legio Mariens, den Besuchsdienst in unserer Gemeinde: Ein besonders wertvoller Dienst. Zu den Zugezogenen, zu den Ausgetretenen, zu den Eltern der Erstkommunionkinder,…
 
Ich hoffe, ich habe nicht zu viel vergessen!
 
Letztlich: Eine neue Lautsprecheranlage wurde in der Kirche installiert. Nach Jahrzehnten war es notwendig. Danke an die Spender! Und die Pfarrkanzlei wurde erneuert. Auch das nach Jahrzehnten! Viele kleine Arbeiten wurden getan,… durch Eigenleistung und mit Hilfe von Firmen!
 
 
Schauen wir auch 2017:
 
Es wird ein besonderes Jahr. Schauen Sie nur in den historischen Kalender.
Vor 100 Jahren begann die sog. Russische Revolution. Ein Jahrhundert einer verblendeten Ideologie auch gegen Gott zog eine Spur von Millionen Toten und großes Leid mit. Später kam dann noch die andere Hass-Ideologie dazu: Die Nazi. Vor hundert Jahren ereigneten sich auch die Erscheinungen in Fatima.
Bleiben wir bei uns:
 
Wir wählen einen neuen Pfarrgemeinderat. Am 19. März. Danke dem bisherigen PGR. Bitte um ihre Mitarbeit. Und zugleich die Bereitschaft zur Kandidatur. Es wird dann auch einen eigenen Wirtschaftsverwaltungsrat geben.

Wir beginnen am 27. Jänner mit der Stadtwallfahrt in unsere Kirche: Mutter von der Immerwährenden Hilfe. Seien Sie alle heute schon eingeladen.
 
Mit einem jeweiligen Einzelsegen. Unsere Marienkirche ist eine besondere Kirche in der Stadt. Wir sollten dies neu bewusst werden lassen. Wie schon vor Jahrzehnten – diese Tradition in neuer Weise entfalten lassen!
 
Das Kirchenjahr wird uns viele Höhepunkte zeigen. Wie in jedem Jahr.
Der Sonntag, die Eucharistie sollte uns nicht Pflicht sein. Sondern die Mitte unseres Glaubens, unserer Hoffnung, Zeichen der Gemeinde! Die Firmung wird 2017 Weihbischof Krätzl spenden. Er wird auch das Dekanat visitieren. Bei uns im Herbst. Die Schritte in der Zusammenarbeit im Dekanat werden fortgesetzt. Im Bereich der Caritas, in der Firmvorbereitung, in der Zeitung „Katholisch.Hernals“ und in anderen Formen,… web-site, etc.
 
Im Jänner beginnen wir mit zwei Renovierungen in der Kirche. Durch Wasserschäden entstanden: Beim Chor und in der Klemenskapelle.
Der kleine Pfarrsaal
bräuchte ein Lifting,…
 
Danke für jede Spende auch zur Erhaltung der Kirche. Es ist nicht immer leicht, die Kosten einzubringen. Für die Heizung, für die Musik, für diverse Erhaltungsmaßnahmen. Danke schon im Voraus!
 
Ich selbst werde nach Indien reisen. Zu unseren Projekten und zum Jubiläum. Und auch nach Albanien. Hier soll eine Partnerschaft beginnen. Mit der Redemptoristenmission in den Vorstädten von Tirana.
 
Wir erwarten Father John als zukünftigen priesterlichen Helfer im Februar. Und wir verabschieden dann Ende Februar P. Jacob – der seine zwei Jahre hier verbrachte und nun ins Burgenland wechselt. Er wird hier sicherlich segensreich wirken.
 
Ich selbst werde einige Aufgaben die ich seit neun Jahren bekleide –  in der Superiorenkonferenz (Wien-Eisenstadt und Kommission „Neue Miss. Past. Projekte“, City-Zeitung,….) - zurücklegen. Die Aufgaben als Bischofsvikar, Begleitung der Priester und Diakone,  sowie als Seelsorger der Gemeinde, Rektor bleiben. Wahrscheinlich wachsen andere dazu,… wir werden sehen.
 
Alles hat seine Zeit.
 
Ein wichtiger Grundsatz heisst auch: Verfügbar sein. Auch für die Kirche!
 
Die geschenkten Talente, Charismen auch einzusetzen,…
 
nicht zu verstecken.
 
Zugleich gilt: Es geht bei all dem um die Frage:
Was will Gott von mir? Für uns?
 
Wo werde und bleiben wir GEISTLICHE MENSCHEN, GOTTSUCHER,…Letztlich zählt dieser Teil wohl am meisten!!
 
Liebe Gemeinde, nach dieser längeren Ansprache: Ich danke Ihnen allen für das gemeinsame Unterwegs-Sein. Das Beistehen in Trauer und in großen Belastungen – bei Mitgliedern der Gemeinde. Wir haben nahe und wichtige Persönlichkeiten der Gemeinde in diesem Jahr verloren. Zugleich: Danke: Für das Beistehen in Freude und Hoffnung. Den Höhepunkten, den Feierlichkeiten,…
 
Die Kirche, die Gemeinde ist keine NGO. Sie ist kein Verein – wie andere, sondern etwas ganz anderes: Sie ist Leib Christi. Sie ist Gemeinde im Namen Gottes,… unterwegs, versammelt im Namen des Kreuzes. In der Hoffnung auf Gott! Wenn Gott mit uns geht, ist das nicht ein großartiges Programm,… auch für 2017!
 
Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und durch das Jahr.
 
Bitte den Ursprung für diesen Wunsch nicht vergessen:
 
Es kommt vom hebräischen ROSCH HA SCHANA – Einen guten Kopf/Anfang des Jahres!
 
Also: Einen Guten Rutsch ins Jahr 2017! Ein gesegnetes Neues Jahr!
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